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Kann man lebenserhaltende Massnahmen ablehnen?

Kann man lebenserhaltende Maßnahmen ablehnen?

Sind Arzt und Betreuer sich einig, dass der Abbruch lebenserhaltender Maßnahmen dem Willen des Patienten entspricht, kann dies auch ohne Einschaltung des Betreuungsgerichts geschehen. Legt der Arzt sein Veto ein, muss das Gericht entscheiden. Ganz unabhängig davon kann sich jeder an das Betreuungsgericht wenden.

Wer entscheidet für mich wenn ich im Koma liegt?

Eine*n Betreuer*in bekommt jeder Mensch, der nicht für sich selbst entscheiden kann. Zum Beispiel, weil er oder sie eine geistige oder psychische Behinderung hat oder im Koma liegt. Ehepartner*in, Partner*in, Kinder oder andere Verwandte können nicht für andere Personen entscheiden.

Was bedeutet keine lebensverlängernde Maßnahmen?

In vielen Patientenverfügungen findet sich der Satz „Ich wünsche keine lebensverlängernden Maßnahmen“. Diese Formulierung ist für Ärzte und Angehörige oft zu unbestimmt. Eine konkrete Behandlungsanweisung enthält der Wunsch nicht. Der Bundesgerichtshof entschied nun, dass die Aussage doch Gültigkeit haben kann.

Was ist in der Krankenhausbehandlung zu tun?

Dieser entscheidet im Rahmen der Krankenhausbehandlung, was zu tun ist. In erster Linie wird versucht, den Patienten zu überzeugen, seine Ablehnung zu überdenken. Kommt es für die Behandlung entscheidend auf die Maßnahme an und besteht der Patient auf die Ablehnung, kann eventuell die Entlassung aus dem Krankenhaus veranlasst werden.

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Ist der Patient gesetzlich versichert?

„Wenn der Patient gesetzlich versichert ist, kann er sich an die zuständige Kassenärztliche Vereinigung wenden und sich dort beschweren“, rät die Juristin bei der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland, Heike Morris. Wenn ein Arzt eine Notfallbehandlung ablehnt, könne man zudem die Landesärztekammer informieren.

Warum darf der Arzt nicht ablehnen?

Im Notfall darf der Arzt nie ablehnen, er kann sich in einem solchen Fall sogar wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt werden. Das steht im Strafgesetzbuch und gilt für alle Bürger, nicht nur für Ärzte.

Warum sind Ärzte und Krankenkassen dafür verantwortlich?

Ärzte und Krankenkassen seien dafür verantwortlich, dass die medizinische Versorgung sichergestellt ist – eben auch auf dem Land. Auch hier gilt: Im Notfall darf der Arzt niemanden abweisen. Der Heilbronner Hausarzt Martin Uellner findet es gerade auf dem Land moralisch schwierig, einen Patienten.